6688750-1962_28_15.jpg
Digital In Arbeit

Sommerlich

Werbung
Werbung
Werbung

Das Autorenpaar Just Scheu und Ernst N e b h u t hat den deutschsprachigen Bühnen zwischen Neustrelitz und Klagenfurt eine ganze Kollektion guter, geschickt gemachter Gebrauchsware geliefert, ähnlich wie einst Arnold und Bach und noch früher Kadelburg und Blumenthal. Für die Sommersaison setzte nun das Raimund-t h e a t e r das musikalische Lustspiel „Ein Engel namens Schmitt“ der erstgenannten Herren auf seinen Spielplan. Die Melodien zu den Chansons sowie die Zwischenmusiken komponierte der vielseitige lust Scheu selbst. Die beiden Verfasser waren bemüht, dem Kurzgeschichtenthema von der Wandlung des linkischen, verschüchterten Sekretärs Tommy Schmitt, eines träumerischen „kleinen Mannes“ im Sinne Falladas, menschlichen und sozialen Tiefgang zu verleihen. Weil bei einer Untersuchung Blutproben verwechselt wurden, hält man Schmitt für unheilbar krank und sieht ihn schon als „Engel“. Der strenge Chef und dessen schnippische« Töchterlein wollen die letzten Wochen des vermeintlichen Todeskandidaten, den sie , zuerst so schlecht behandelten, so schön wie möglich gestalten. Schmitt, der ewig Zurückgesetzte, entwickelt unter dieser Fürsorge unerwartete Qualitäten, das Happy-End bleibt nicht aus.

Das Raimundtheater führt uns in ein i modernes Generaldirektorenbürd, wie man I es aus den gängigen Wochenzeitschriften i kennt. Peter Weihs führt Regie, nicht . gerade sehr ambitioniert, eher ein bißchen sommerlich-leger. In der Rolle des Tommy 1 Schmitt zeigt sich Georg L h o t z k y als J

sympathisch-dezenter und sehr beweglicher Komiker. Die übrigen Mitwirkenden (Erne S e d e r, Siegrid Petra, Em« T h e r-w a 1 und Hans Christian) spielen routiniertes Unterhaltungstheater.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung