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Für die Familie

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„Ist der Fredi da? fragt ein junger Mann im Gedränge bei der Garderobe des kleinen Theaters, das sich in einem Miethaus in Alt-Ottakring etabliert hat. Freilich ist der Fredi da, alle sind da, die Verwandten und Bekannten der Mitwirkenden und die Nachbarn aus dem ganzen Viertel. Sie sind doch gespannt, was das „Theater am Samstag“, nach den Worten seines bemühten Organisators und und Leiters, Franz Ibaschitz, „mehr als ein Theaterverein und weniger als eine Kleinbühne“, an Talenten zu bieten hat. Nun, der Außenstehende merkt zunächst, daß hier viel Idealismus am Werke ist, um an drei Samstagabenden jedes Monat eine Aufführung auf die Beine zu stellen. Al erstes Stück spielt man „Das wissen die Götterl", einen stark parodistisch an’gereicherten Dreiakter von Han Weigel. Die Situation nach einem großen Krieg bringt für Sieger und Besiegte zu allen Zeiten die gleichen Probleme, dies mußte (laut Weigel) schon Homer erfahren, als er Jrp Verląuf feiner Vor ti lieft, für die Ilias auch, ųa h .ĮtMka kf( n, nfy den listenreichen Odysseus zu interviewen. Da der Handlungsfaden eine Art Mäandermuster zwischen Scherz, Satire, Ironie und tieferer Bedeutung beschreibt, fiel es (‘er Regie schwer, eine durchlaufende Linie zu finden. Gesprochen wurde nicht schlecht, und die offenkundige Freude am Theaterspielen mußte mangelnde Sicherheit ersetzen. Anverwandte und Freunde kargten nicht mit Applaus.

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