Tulpen - Früphlingsboten mit Geschichte. Ursprünglich wurde die Tulpe in Persien kultiviert. Ihr Name geht auf das persische "dulband“ und das türkische "tülbend“ zurück und bezeichnete in diesen Sprachen die farbenfrohen Turbane der reichen Osmanen. Deren Form erinnert an jene der Blüte. Vermutlich brachte der Diplomat Ogier de Busbecq, der von Friedrich I im Jahr1554 zu Süleyman I ins Osmanische Reich gesandt wurde, die ersten Tulpenzwiebel n nach Europa. Diese Zwiebeln pflanzte der holländische Botaniker Carolus Clusius im Botanischen Garten der Universität Leiden. In den Niederlanden erlebte die Tulpenzucht ihren Höhepunkt, der in der Tulpenmanie gipfelte. Der Handel und die Spekulationen mit der Tulpe trieben so wilde Auswüchse, dass es 1637 zu einem Krach an der niederländischen Handelsbörse kam. Verständlich, dass in der flämischen Malerei die Tulpe für Vergänglichkeit und Leichtsinn steht. (e. h.)
