
„A Haunting in Venice“: Hercule Branagh, die Dritte
Monsieur Poirot und sein Moustache ermitteln nun in Venedig.
Monsieur Poirot und sein Moustache ermitteln nun in Venedig.
Der Whodunit in der Hochkonjunktur: Bereits zum dritten Mal wagt sich Kenneth Branagh an eine Agatha-Christie-Adaption, wo er dem mit markantem Schnurrbart ausgestatteten Ermittler Hercule Poirot neues Leben einhaucht. Anders als die Stoffe der Vorgängerfilme wurde die Vorlage zu „A Haunting in Venice“ noch nie fürs Kino adaptiert, was den bühnenhaften Krimis ihre ursprüngliche Funktion zurückgibt: Abseits von Agatha-Christie-Aficionados dürfte hier das Publikum nicht automatisch schon wissen, wer der Täter ist.
Trotzdem wirkt nichts an „A Haunting in Venice“ bühnenhaft. Branagh verlegt die Handlung des Romans von England ins Venedig der Nachkriegszeit. Dort dient ein baufälliger Palazzo als unheimlicher Schauplatz: Niedrige Brennweiten (Kamera: Haris Zambarloukos) und dramatische Perspektiven verleihen dem Film ein durch und durch kinematografisches Flair. Nichts erinnert an Theater, und doch ist alles inszeniert.
Poirot wird Zeuge der Séance eines bekannten Mediums (Michelle Yeoh), das Kontakt zum Totenreich aufzunehmen vorgibt. Der ehemalige Detektiv traut dem Braten nicht, sieht seine rationale Denkinstanz aber herausgefordert, als sich erste Leichen auftürmen. Weniger humoristisch als die bisherigen Branagh-Christie-Adaptionen frönt „A Haunting in Venice“ einer Schauerromantik, die so manchen Schockeffekt bereithält. Einzig Tina Fey als lebenslustige Schriftstellerin lockert das Geschehen durch ihre Schlagfertigkeit etwas auf