Benedetta  - © Polyfilm

„Benedetta“: Verschlungene Wege einer starken Frau

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Otto Friedrich über Paul Verhoevens neuen Film „Benedetta“.

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Otto Friedrich über Paul Verhoevens neuen Film „Benedetta“.

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Die Dreharbeiten für Paul Verhoevens neuen Film „Benedetta“ fanden vor der Pandemie statt – das erstaunt insofern, als die Pandemie der Renaissance-Zeit, die Pest also, samt Quarantäne und anderen Maßnahmen perfekt in die aktuellen Zeitläufte passen.

Auch die Thematik von Sexualität und Missbrauch hinter Klostermauern wurde in den letzten Jahren im katholischen Kosmos zu einem großen Thema. Dazu kommt, dass der mittlerweile 83-jährige Verhoeven als Verfechter expliziter Sex-Szenen im Film mit der Buchvorlage von Judith Carola Brown, „Schändliche Leidenschaften: das Leben einer lesbischen Nonne in Italien zur Zeit der Renaissance“ aus 1986, indem die Autorin Gerichtsakten aus jener Zeit verarbeitete, einen ihm entsprechenden Stoff vorfand.

Benedetta (Virginie Efira) tritt ins Nonnenkloster Pescia in der Toskana ein. Bald hat sie mystische Christus-Visionen, die sich schließlich in Stigmata äußern, auch wenn die kirchliche Obrigkeit Zweifel an deren Echtheit hegt. Der lebenden Heiligen gelingt es aber bald, die Äbtissin des Klosters (Charlotte Rampling) auszubooten und an deren Statt zur Leiterin der Gemeinschaft gewählt zu werden. Daneben entdeckt Benedetta mit der Novizin Bartolomea (Daphné Patakia) die fleischliche Lust – und das ist für sie kein Widerspruch zu ihrer mystischen Christusliebe

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