Catch the Killer - © Tobis

„Catch the Killer“ – Dem Killer auf den Fersen

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Shailene Woodley, Jovan Adepo und Ben Mendelsohn in Damian Szifrons englischsprachigem Debüt „Catch the Killer“.

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Shailene Woodley, Jovan Adepo und Ben Mendelsohn in Damian Szifrons englischsprachigem Debüt „Catch the Killer“.

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Zu Silvester knallen die Böller so laut, dass es gar nicht auffällt, wenn ein Killer sich mit seinem Gewehr verschanzt und dabei in großer Präzision 29 Menschen erschießt – von großer Ferne und mit absoluter Kaltblütigkeit. Eleanor Falco (Shailene Woodley), eine Streifenpolizistin, wird an diesem Abend zur Unterstützung beim Großeinsatz der Polizei in Baltimore mit dabeisein – und sie wird sich schnell von der einfachen Polizistin zur Sonderermittlerin mausern, weil sie scheinbar eine Verbindung zu dem Killer hat – rein aus dessen Denkweise heraus, versteht sich. Eine psychische Vorbelastung aus ihrer Vergangenheit bringt ihr aber auch Schwierigkeiten ein; es ist nicht leicht, für ihren Chefermittler vom FBI, Lammark (Ben Mendelsohn), sie deshalb als Mitarbeiterin zu halten – aber gemeinsam und mit viel Hirnschmalz kommen die beiden dem Täter dann doch irgendwann auf die Spur. Bis dahin vergehen aber noch etliche Gelegenheiten, ihn zu stellen – als er etwa erneut um sich schießt, am helllichten Tag in einer Shopping-Mall. „Catch the Killer“ des Argentiniers Damian Szifron ist dessen englischsprachiges Debüt und entstammt auch seiner Feder. Das rasante Cop-sucht-Massenmörder-Sujet, das er entfaltet, beschreitet zwar dramaturgisch recht ausgetretene Pfade, ein hohes Maß an Spannung kann man dem Film allerdings nicht absprechen. Dazu kombiniert Szifron Versatzstücke aus Action und „Schweigen-der-Lämmer“-Anmutung allzu raffiniert – und entlässt sein Publikum eigentlich an keiner Stelle aus dieser Anspannung, die man mit den Hauptdarstellern regelrecht mitfühlt. Der Umstand, dass Schießereien, Amokläufe, Anschläge und Waffen-Besessenheit in den USA schon lange an der Tagesordnung sind, macht „Catch the Killer“ noch mehr zu einem hyperrealistischen Horror-Szenario, dem jede und jeder selbst begegnen kann – das steigert die Spannung noch zusätzlich. Dass die Morde auf der Leinwand höchst verstörend sind, ist immerhin der Beweis, dass wir noch nicht so abgestumpft sind, als dass es uns nicht mehr aufregen würde.

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