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„Das reinste Vergnügen“: Putzen plus Befriedigung

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Verlegen, fast scheu bewegt sich Sally Phillips durch die nominell anzügliche Geschichte.

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Verlegen, fast scheu bewegt sich Sally Phillips durch die nominell anzügliche Geschichte.

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Dass die Sportlerumkleide mehr kann, als für die verbalen Ausritte eines amerikanischen Ex-Präsidenten herzuhalten, beweist die australische Komödie „Das reinste Vergnügen“: Für eine Gruppe Freundinnen ist es nach dem Schwimmen ein Ort, wo man sich ungezwungen austauscht und gelegentlich auch über seine Frustrationen redet. Akut geplagt ist gerade Gina, die von ihrem Mann kaum noch wahrgenommen wird und ausgerechnet an ihrem 50. Geburtstag ihre Stelle verliert. Als dann ein von den Freundinnen bestellter Stripper bei ihr auftaucht und sagt, sie könne alles von ihm haben, ist ihr einziger Wunsch, dass er ihr die Wohnung putzt. Der Vorfall bringt sie jedoch auf eine Idee: Sie übernimmt eine marode Umzugsfirma und baut sie zum Escort-Service um, der Männer für beides vermittelt, Saubermachen und Sex. Oft motiviert ihr Angebot die Kundinnen überhaupt erst, ihre Sehnsüchte und Bedürfnisse zu äußern: Ginas Beifahrersitz, wo die Frauen die Männer bestellen, ist im Film kein Markt der Lust, sondern eher Beichtstuhl für Existenzen, in denen etwas fehlt.

Verlegen, fast scheu bewegt sich die herrliche Sally Phillips in der Hauptrolle durch die nominell anzügliche Geschichte, die erstaunlich leise und respektvoll ausfällt und auf die Charaktere fokussiert ist. „Das reinste Vergnügen“ stellt sich damit in die Tradition eines „Ganz oder gar nicht“ oder „Kalender Girls“, ohne ins Vulgäre oder Gefällige driften zu müssen.

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