vorspiel - © Filmladen

"Das Vorspiel": Musik als Lebenskrampf

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„Das Vorspiel“: Nina Hoss brilliert in Ina Weisses Film, der auch tatsächliche Musiker zur Darstellung eines komplizierten (Beziehungs-)Lebens einsetzt. Mit Erfolg.

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„Das Vorspiel“: Nina Hoss brilliert in Ina Weisses Film, der auch tatsächliche Musiker zur Darstellung eines komplizierten (Beziehungs-)Lebens einsetzt. Mit Erfolg.

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Nina Hoss ist eine der aktuell besten Schauspielerinnen im deutschen Sprachraum. In „Das Vorspiel“ kann sie bis in kleinste Nuancen zeigen, was sie kann. Die Darstellung der Geigenlehrerin Anna verlangt alles, was an Regungen möglich ist, ab – und gerät zur Paraderolle für Hoss: Nie war sie so authentisch wie hier.

Nach ihrem Debütfilm „Der Architekt“ 2008 gelingt Regisseurin Ina Weisse mit „Das Vorspiel“ der zweite große Wurf: Die Darstellung der Brutalität des klassischen Musikbetriebs wurde seit Michael Hane­kes Elfriede-Jelinek-Verfilmung „Die Klavierspielerin“ auf der Kinoleinwand nicht mehr so thematisiert, wobei Weisse der Haneke’schen Brutalität und Misanthropie vollkommen enträt.

Anna unterrichtet Geige an einem Musik­gymnasium. Entgegen der Meinung ihrer Kollegen nimmt sie den 14-jährigen Alexander als Schüler auf und bereitet ihn für ein großes Vorspiel vor. Dabei vernachlässigt sie ihren Ehemann Philippe gleichermaßen wie ihren Sohn Jonas, den sie dadurch aber auch in ein Konkurrenzverhältnis zu ihrem Lieblingsschüler Alexander bringt. All das stellt keine perspektivische Konstellation dar, und Anna ist mit sich selbst wie mit den Ihren ganz gewiss nicht im Reinen. Aber auch der Ausbruch wie die Affäre mit ihrem Lehrer- und Musikerkollegen Chris­tian bringen Anna nicht zur Ruhe oder das kleine Glück, nach dem sie sich doch sehnt.

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