MoonageDaydream. - © Universal

David Bowie: Kosmischer Fiebertraum

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Das schillernde Pop-Phänomen David Bowie wird in Brett Morgens Musikfilm durch eine experimentelle Collage direkt erfahrbar gemacht.

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Das schillernde Pop-Phänomen David Bowie wird in Brett Morgens Musikfilm durch eine experimentelle Collage direkt erfahrbar gemacht.

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In „Moonage Daydream“ huldigt Regisseur Brett Morgen der Pop-Ikone David Bowie, indem er das traditionelle Schema von Musikdokus auf erfrischende Weise aufbricht. Morgen verzichtet komplett auf Interviews von Angehörigen etc., die Dokus sonst so steril wirken lassen. Stattdessen wird das Publikum in eine experimentelle Collage hineingezogen, die das Phänomen Bowie direkt erfahrbar machen soll. Neben bekannten Filmausschnitten (zum Beispiel aus D. A. Pennebakers „Ziggy Stardust“-Konzertfilm aus dem Jahr 1979) besticht die Doku durch eine Fülle von nie gesehenem Archivmaterial, zu dem erstmals ein Filmemacher Zugang hatte.

Zu Wort kommt ausschließlich Bowie selbst, wobei sich seine Künstlerpersona hinter all den exzentrischen Kostümen und Masken ständig zu entziehen scheint. Die Bilderwelten ikonischer Science-Fiction- und Horrorfilme, die „Moonage Daydream“ wie in einem kosmischen Fiebertraum ineinandermontiert, tragen dazu bei, Bowie einmal mehr als androgynen Außerirdischen zu inszenieren, der durch seine Kunst geschlechtliche und kulturelle Identitäten infrage stellt. Wer sich durch „Moonage Daydream“ einen Blick hinter die Fassade und auf die Privatperson David Bowie erhofft, wird zwangsweise enttäuscht. Der Zweck des Films war offensichtlich ein anderer, nämlich dem Mythos Bowie ein Denkmal zu setzen – was ihm durchaus gelungen ist.

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