GeschmackDerKleinenDinge - © Panda

„Der Geschmack der kleinen Dinge“: Depardieu auf den Leib geschrieben

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Gérard Depardieu and Kyôzô Nagatsuka in einem Film über die Geschmacksrichtung Umami.

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Gérard Depardieu and Kyôzô Nagatsuka in einem Film über die Geschmacksrichtung Umami.

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Gérard Depardieu stürzt sich nicht nur geradezu süchtig in die Arbeit, sondern macht sich auch einen Namen mit seiner Lebensgier. Der Schauspieler besitzt Weinberge und Restaurants, isst und trinkt mit Leidenschaft, ihn euphorisieren allerbeste Produkte. Seine Rolle in „Der Geschmack der kleinen Dinge“ ist ihm auf den Leib geschrieben, sie mimt die Essenz von Depardieus Streben, obschon sich darin ein Hauch des Müden und Kraftlosen eingeschlichen hat.

Nachdem Gabriel Carvin der dritte Stern verliehen wurde, erleidet er einen Herzinfarkt. Noch einmal dem Tod entronnen, will der Starkoch das Geheimnis lüften, woraus die Würze des Lebens besteht. So sucht er einen Konkurrenten in Japan auf, der ihn einst bei einem Wettbewerb um den Sieg brachte mit einer unbekannten Geschmacksrichtung. Der Franzose möchte wissen, wie der Japaner den Wohlgeschmack herstellt, in dem sich sauer, salzig, bitter und süß zu einem ausgewogenen fünften Aroma verbinden.

Die Gaumenfreude „Umami“ inspirierte auch Slony Sows ästhetische Idee. Er will die Geschmacksknospen wecken. Dafür versammelt Slow beste Darsteller und montiert assoziativ mehrere Entwicklungsgeschichten. Er mischt Bitternis, Traurigkeit bis hin zu Erstarrung mit Bewegung, Fröhlichkeit, Überschwang und würzt die Sprünge des Herzens mit Komik und Übertreibung. Das ergibt jedoch keine tiefgründige Kreation aus der Sterneküche. Denn gefällig bedient sie gängige Vorstellungen und bleibt flüchtig.

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