magnetischen still - © Foto: Filmladen

„Die Magnetischen“ – Ein Talentbeweis ersten Ranges

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Es beginnt mit dem Sieg François Mitterrands bei den französischen Präsidentschaftswahlen 1980: Der extrovertierte Jerôme (Joseph Olivennes) und sein schüchterner Bruder Philippe betreiben auf einem Dachboden in der französischen Pampa einen illegalen Radiosender. Philippe ist ein Bastler, der mit den Magnetbändern virtuos hantiert, aber gleichzeitig nicht imstande ist, sein Herz seiner Angebeteten Marianne (Marie Colomb), zu öffnen. Das hat auch damit zu tun, dass sich Alphatier Jerôme gleichfalls in die aus Paris hergezogene alleinerziehende Mutter verschaut hat. Als Philipp dann zum Militär eingezogen und in West-Berlin stationiert wird, scheint es um seine Liebe geschehen. Doch in der pulsierenden Metropole gerät er an Danny, den DJ des britischen Militärsenders (Brain Powell) – und traut sich, Marianne via Radio seine Liebe zu gestehen. Als Philippe dann in sein Heimatstädtchen zurückkehrt, kommt es zu allerlei Verwicklungen in denen sich auch ein Schlemihl wie er entscheiden muss. Eine leise wie grandiose Darstellung des Lebensgefühls der beinahe Lost Generation Anfang der 1980er Jahre, mit Musik von Iggy Popp bis Joy Division, ist Regisseur Vincent Maël Cardona in seinem Debütfilm „Die Magnetischen“ gelungen. Ein Glücksgriff dabei war Thimotée Robart in der Rolle des Philippe. Der 24-Jährige spielt den linkischen Helden so glaubhaft dass er den Prix Lumière für den Besten Nachwuchsschauspieler erhielt. Auch in Cannes 2021 gewann der Film einen Preis, und beim César wurde er zum Besten Debütfilm gekürt. Ein gelungenes Zeugnis über die 1980er – und ein Talentbeweis ersten Ranges.

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