DoctorStrange - Film Still - © Disney

Dr. Strange – Ein Universum ist nicht allein

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Ein Plot des Kampfes zwischen Gut und Böse, so schlicht und so alt wie die Menschheit, coronabedingt mit einjähriger Verspätung im Kino.

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Ein Plot des Kampfes zwischen Gut und Böse, so schlicht und so alt wie die Menschheit, coronabedingt mit einjähriger Verspätung im Kino.

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Man kann den neuesten Marvel-Film „Dr. Strange in the Multiverse of Madness“, der coronabedingt mit einjähriger Verspätung ins Kino kommt, aus allerlei Blickwinkeln rezensieren. Es lohnt sich aber besonders der religiösmythische dabei. Denn das FantasySpektakel von Sam Raimi ist eine durchaus geile Mixtur von mittelalterlichem Mysterienspiel, das ein wenig fernöstlich überbacken ist und mit allerlei Dr. Freud’schen Über- und Unter-Ichs daherkommt. Und weil ja auch die moderne Physik nicht zu kurz kommen darf, switchen all diese Ebenen fröhlich in einem Multiversum-Kosmos nur so umher. Dabei ist der Plot des Kampfes zwischen Gut und Böse so schlicht und so alt wie die Menschheit. In einem Hollywoodfilm anno 2022 muss dennoch eine böse Hexe, die alsbald als „Scarlet Witch“ (Elizabeth Olsen) auftritt, ebenso dabeisein wie der reine Tor, besser: die reine Törin, welche die Welt rettet. Und auch die Seelen der Verdammten dürfen da nicht fehlen. Kurzum: Ein fortschrittlicher Religionspädagoge könnte mit diesem Film glatt ein ganzes Unterrichtsjahr bestreiten. Sonst fällt neben der superben Musik von Danny Elfman und den bombastischen Effekten vor allem auf, dass die Besetzung PC-mäßig passt: Afro (Chiwetel Eliofor), Asiatisch (Benedict Wong), Latina in einer LGBT+-Rolle (Xochitl Gomez). Nur dass der Titelheld ein nicht mehr ganz junger weißer Mann ist (Benedict Cumberbatch), daran kommt Marvel immer noch nicht vorbei.

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