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Zwanzig Bände umfasst inzwischen Tanya Stewners Kinderbuch-Reihe um die elfjährige Liliane Susewind, die mit Tieren sprechen kann. So ein Erfolg schreit geradezu nach einer Verfilmung. Die Produzenten adaptierten nun aber für "Liliane Susewind - Ein tierisches Abenteuer" keinen der Romane, sondern entwickelten aus den Figuren und den Motiven eine eigene Geschichte, in der Liliane und ihre Freunde zu klären versuchen, wer die Tiere aus dem städtischen Zoo stiehlt. In Joachim Masannek wurde auch ein Regisseur gefunden, der mit "Die wilden Kerle" schon eine sehr erfolgreiche Filmreihe fürs Kino inszenierte.

Mit kräftigen Farben und warmem Licht erzeugt Masannek stimmungsvoll sommerliche Atmosphäre und hat in Malu Leicher auch eine starke Darstellerin der rothaarigen Protagonistin gefunden. Solange sich der Film auf Lilianes Ebene bewegt, funktioniert er auch durchaus, problematisch wird es aber schon bei der Charakterisierung ihrer Mitschülerin Trixi.

Viel zu überzogen wird hier der mitfühlenden und sich für die Tiere einsetzenden Liliane dieses Mädchen als reiche Tussi gegenüberstellt, die nur an ihre Party denkt. Noch schlimmer wird diese Überzeichnung auf der Ebene der Erwachsenen. Hier gibt es nicht nur zwei Polizisten und einen Tierwärter, deren Dämlichkeit kaum für Lacher sorgt, sondern auch eine wie Catwoman schwarz geschminkte und in schwarzes Leder gekleidete affektierte Verbrecherin. Durch diese Überzeichnung soll wohl bei Kindern das Aufkommen von Angst verhindert werden, bei Erwachsenen ist aber nur Fremdschämen angesagt.

Liliane Susewind -Ein tierisches Abenteuer D 2018. Regie: Joachim Masannek. Mit Malu Leicher. Sony. 102 Min.

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