7119586-1996_29_11.jpg
Digital In Arbeit

Einsamer Dichter

Werbung
Werbung
Werbung

Immer wieder ist es ein Thema, das im Werk Arthur Schnitzlers an die Oberfläche drängt. Die Angst vor der Einsamkeit, die so stark ist, daß sie seine Figuren oft den Freitod wählen läßt. So auch in seinem 1903 fertiggestellten Schauspiel „Der einsame Weg”. Gleich ob es sich um den Familienvater Professor Wegrat handelt, seine Frau, seine Kinder, den Maler Julian Fichtner, die Schauspielerin Irene Herms oder den Dichter Stephan von Sala, ihre Einsamkeit verbindet sie und läßt sie doch nie zusammenkommen.

Beverly Blankenship hat dieses Stück für Beichenau inszeniert und konnte sich auf ein famoses Ensemble stützen. Eva 1 Ierzig schwankt zwar zu

Beginn in der Bolle der Johanna zwischen dem kindlichen jungen Mädchen und der entschlossenen Geliebten, diese jedoch steht ihr sehr gut. Marianne Nentwich, als kranke Mutter, übt sich in angepaßter Bescheidenheit. Mit Grandezza stellt Maresa Hörbiger die reife Schauspielerin Irene Herms dar. Ein verzweifelt um die Anerkennung seines Sohnes buhlender Julian Fichtner ist Wolfgang Hübsch, während Martin Schwab sich nahtlos in die Bolle des naiven Familienvaters fügt. Felix, Sohn des Hauses, wird von Nicolas Ofczarek nervös, überspannt, überzeugend dargestellt. Doch es ist der Abend von Peter Matic. Mit Überlegenheit und klugem Charme brilliert der Burgschauspieler als einsamer Dichter Stephan von Sala.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung