Engültiges Ende der Viennale-Ära

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Nun ist die „alte“ Viennale endgültig Vergangenheit. Nach dem überraschenden Tod von Festival-Urgestein Hans Hurch im Sommer 2017 folgte nun Eric Pleskow, „sein“ Festival-Präsident, der am 1. Oktober 95-jährig verstarb. Man wird die Zäsur endgültig bei der Eröffnungsgala der Viennale bemerken, wenn nun – wie noch anno 2018 – keine Grußbotschaft des Altwieners verlesen wurde, die oft mit einer unverhohlenen Warnung vor den blauen Politikern und braunen Wiedergängern im Land gespickt war.

Der antibürgerlichen Tour d’Horizon, der sich Hans Hurch bis zuletzt in seinem Viennale-Eröffnungsauftritt befleißigte, und die kongeniale, freundschaftlich-verbundenen Wortspenden des kleinen großen Hollywood-Zauberers Pleskow bleiben nur mehr in der Erinnerung gegenwärtig. 21 Jahre war Pleskow Viennale-Präsident gewesen.

Pleskow wurde in jenen Jahren zur Personifikation der Verbindung Wien Richtung Hollywood und zur Personifikation des schlechten Gewissens Österreichs gegenüber seinen Vertriebenen. Dass der Filmproduzent seinen Frieden mit der Heimatstadt schließen konnte, zählt zu den Hoffnungsschimmern in einem Land, das sich mit seiner jüngeren Vergangenheit schwer tat und tut.

Die Viennale widmet Eric Ples­kow am 26. Oktober im Wiener Metro-Kino eine Matinee, bei der der Billy-Wilder-Film „One, Two, Three“ gezeigt wird; für den dort persiflierten, gelinde gesagt: umtriebigen, nach Berlin verschickten Coca-Cola-Manager C. R. MacNamara soll ja, so die Fama, Pleskow Pate gestanden sein ...

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