hals_über_Kopf. - © Lunafilm

„Hals über Kopf“: Ein Abklatsch

19451960198020002020

Die Prinzessin und der Häuslbauer – oder: ein österreichischer Film zum Fremdschämen.

19451960198020002020

Die Prinzessin und der Häuslbauer – oder: ein österreichischer Film zum Fremdschämen.

Werbung
Werbung
Werbung

Seicht ist nicht nur der Teich, über den die Braut zu Beginn – unfassbarerweise – unbemerkt flüchtet, sondern auch der Rest der österreichischen Komödie „Hals über Kopf“. Die Societyhochzeit des Jahres platzt, weil Ella Beweise gefunden hat, dass ihr Zukünftiger Einlagen ihrer Familienbank veruntreut hat (und da war er nicht der Einzige). Sie schafft es bis auf den Parkplatz, in den Kofferraum einer Luxuskarosse, die von Richie, einem genervten Caterer, gestohlen wird. Dessen Darmgeschwür, das sich immer rührt, wenn ihm etwas nicht behagt, ist noch einer der harmloseren Kalauer eines abgründigen Drehbuchs, das sich als Ventil des Grolls gegen heimische Korruption und „die da oben“ aufspielt.

Großes Budget und namhafte Schauspielriege ändern nichts daran: Es wird eine Fremdschämorgie. Vielleicht liegt das an den Hochzeitshilfskräften, die unvermittelt in wildes Getanze ausbrechen, vielleicht daran, dass ein Rollstuhlmotor nicht unbedingt „lustig“ klingen muss, vielleicht am hier aufdringlich fleischgewordenen Film-Fernseh-Abkommen mit dem ORF. Vielleicht ist das Kinouniversum aber auch einfach nur zu klein, als dass ein abgebrannter Häuslbauer in den Abklatsch einer John-Woo-Actionszene geraten kann, in der statt einer Taube lediglich ein paar Federn fliegen

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung