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Handfest und absurd

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„Genosse Dan Camilla“ bringt uns eine Wiederbegegnung mit den beiden streitlustigen Kampfhähnen Don Camillo unä Peppone, doch die Gespräche mit dem Gekreuzigten und auch einige andere Gepflogenheiten der beiden haben nicht.mehr jene ursprüngliche Wirkung von einst. Der veränderten politischen Lage wird natürlich Rechnung getragen, und die jetzigen Verhältnisse in der Sowjetunion w.erden untendenziös geschildert. In das Paradies der Arbeiter und Bauern begibt sich nämlich eine Gruppe italienischer Kommunisten zu einem Freund-schäftsbesuch, und Hochwürden Don Camillo reist im Kostüm eines Genossen mit, sehr zum Ärger seines Widerparts Peppone. Dank der prächtigen und .bewährten Darstellung von Fernandel und Gino Cervi kam unter der Regie von Lüigi Comencini ein ' recht humorvoller Film zqstande.

Wesentlich komplizierter und verwirrender ist die Komik des engr lischen Streifens in Originalfassung „The Knack“ (Ein gewisser Kniff), : denn in diesem Film wird nicht das Vordergründige Geschehen geschildert, sondern Gedanken und willkürliche, abstruse Intuitionen. Da will ein etwas schüchterner Jüngling von einem „Liebesroutinier“ die „Masche“ lernen, wie man ein Mädchenherz erobert, und ausgerechnet er gewinnt die Sympathien eines Landmädchens, während der gewisse „Kniff“ des professionellen Don Juans wirkungslos bleibt. Aber man darf eben keine einfache Komödie erwarten, denn die Wirklichkeit wird gleichsam in ihre seelischen Bestandteile zerlegt, und das ist nicht immer leicht zu überschauen. Die im landläufigen Sinn absolut nicht schöne, aber ungemein beseelte Rita Tushingham bietet eine neue Probe ihrer subtilen Kunst. Ray Brooks als erfolggewohnter Casanova und Donal Donnelly sowie Michael Crawford sind unter der Regie von Richard Lester mit sichtlicher Freude an der Sache.

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