ReturnToSeoul - © Foto: Stadtkino

Identitäten und Generationen

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Freddie, von einem französischen Paar adoptiert, verschlägt es – nur scheinbar zufällig – in ihr Geburtsland Korea. Davy Chous grandioser Film „Return to Seoul“.

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Freddie, von einem französischen Paar adoptiert, verschlägt es – nur scheinbar zufällig – in ihr Geburtsland Korea. Davy Chous grandioser Film „Return to Seoul“.

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Wenn es einen Film über Heimatlosigkeit, gebrochene und zu suchenden Identitäten und das Crossover von Kulturen zwischen Ost und West gibt, dann ist es zweifelsohne „Return to Seoul“ des franko-kambodschanischen Filmemachers Davy Chou, der hier seinen zweiten Langspielfilm vorlegt – ein Meisterwerk über die kulturellen Brüche im 21. Jahrhundert. Schon allein dass die Protagonisten im Film sich nicht nur auf Französisch, sondern auch auf Koreanisch und Englisch miteinander verständigen, ist ein Statement: Fluide Identitäten werden durch das beständige Switchen zwischen den Sprachen mehr als symbolisiert. Auch dass der Vater der Protagonistin nicht die Sprache seiner Tochter spricht (und umgekehrt), zeigt, wie weit sich vorgeblich nahe Verwandte voneinander entfernen können. Koreanerin Freddies Muttersprache ist Französisch, weil sie in Frankreich bei einer Adoptivfamilie aufgewachsen ist. Die asiatischen Züge und das europäische Idiom müssen beim Zuschauen erst zusammengedacht und -gebracht werden. Schon das ist einer der Reize, die in der Figur der franko-koreanischen Mittzwanzigerin Freddie (Park Ji-Min) kulminieren.

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