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Immer wieder Maigret

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Ein solid gemachter Kriminalfilm, der seine handfeste Spannung nicht nur aus der üblichen schematischen Ausgangssituation derartiger Streifen bezieht, sondern mit Erfolg versucht, die Vorgänge, die hinter dem Geschehen liegen, sichtbar werden zu lassen, ist Mario Laudis „Maigret und der Würger vom Montmartre“. Diesmal ist es Gino Cervi, bei uns bestens bekannt als Peppone aus den Don-Camillo-Filmen Duviviers, der den gemütlichen Kommissar Maigret spielt. Cervi hat diese Rolle schon in einer italienischen Fernsehserie interpretiert und ist daher in diesem Fach gewissermaßen schon „zu Hause“. Daß es, neben Cervi, Schauspielern wie Raymond Pellegrin und Lila Kedrova ohne weiteres gelingt, ihre Rolleninterpretation weit über den Durchschnitt des in Kriminalfilmen üblichen Niveaus zu erheben, bedarf keiner weiteren Betonung. Dazu kommen eine ausgezeichnete Farbkamera (Giuseppe Ruzzolini) und eine geschickt eingesetzte Filmmusik.

Als eine Gaunerkomödie von außergewöhnlichem Format — mit stellenweise starkem Einschlag ins

Tragikomische — entpuppt sich Louis Malles neuester Streifen „Der Dieb von Paris“. Der dem Streifen zugrunde liegende Roman „Le Voleur“ von Georges Darien entstand schon um 1900 und schildert diie mehr oder weniger erfolgreichen Versuche des Mefeterdiebes Georges Randal, jene selbstzufriedene, moralisch korrupte bürgerliche Welt, der er selbst entstammt, zu schädigen, nachdem ihn seine Onkel um das väterliche Erbteil betrogen haben. Daß der Gesamteindruck positiv ist, verdankt der Film in erster Linde der ausgezeichneten Darstellung durch Jean-Paul Belmondo, Genevieve Bujold und Julien Giuomar sowie der Farbkamera von Henri Decae, die triste Farbtöne von einmaliger S timmungsh a f ti gk ei t hervorzaubert.

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