Jenseits des Sichtbaren

"Jenseits des Sichtbaren – Hilma af Klint"

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Alexandra Zawia über den Film von Halina Dyrschka: "Dieser Film ist ein Skandal."

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Alexandra Zawia über den Film von Halina Dyrschka: "Dieser Film ist ein Skandal."

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Der Film „Jenseits des Sichtbaren – Hilma af Klint“ von Halina Dyrschka ist ein Skandal, und zwar alleine deshalb, weil er gemacht werden musste. Klint, die 1862 in Schweden in eine aristokratische Familie geboren wurde, begann um 1904 abstrakt zu malen – Jahre bevor etwa Wassily Kandinsky, der im Kanon der Kunstgeschichte als Mitbegründer der abstrakten Malerei gilt, abstrakte Bilder malte. Wie kann es also sein, dass man bis vor wenigen Jahren nichts von ihr wusste? In der patriarchalen Gesellschaft eine rhetorische Frage.

Dyrschka legt ihren Film als eine Mischung zwischen beinahe kriminalistischer Beweisführung, fiktionaler Rekonstruktion und eloquenten Interviews mit Schlüssel figuren aus Klints Leben und postumem Werdegang an. Dabei gelingt es ihr eindrücklich, Klints Schaffen mit den bahnbrechenden wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen der Zeit und der reziprok resultierenden Beschäftigung mit Spiritualität in Beziehung zu setzen. Ein erhellender – und in letzter Konsequenz erschütternder – Film.

Alexandra Zawia ist Filmkritikerin.

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