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Mimmo Calopresti zeichnet in "Ich liebe das Rauschen des Meeres" eine berührende

Fabbricare, fabbricare, fabbricare - erzeugen, erzeugen, erzeugen", wiederholt Rosario, als er zum ersten Mal nach Norditalien kommt und mit der Geschäftigkeit der Industriemetropole Turin konfrontiert wird. Der Fünfzehnjährige ist ein echter Kalabrese: Er liebt das Meer und besitzt einen stolzen, aber stillen Charakter. Ganz im Gegensatz zum gleichaltrigen Matteo (Paolo Cirio), einem rebellischen Sohn aus reichem Hause, dessen Vater (Silvio Orlando) den jungen Südländer für einige Zeit in seine noble Turiner Villa eingeladen hat.

Mimmo Calopresti, einer der wichtigsten italienischen Filmemacher, zeichnet in seinem dritten Spielfilm über zwei ungleiche Teenager ein bemerkenswertes psychologisches Drama, das in erster Linie von den unterschiedlichen Kulturen und Mentalitäten in Süd- und Norditalien, aber auch von Vorurteilen und wahren Gefühle erzählt. Calopresti experimentiert in "Ich liebe das Rauschen des Meeres" mit der Stille und Kraft der Bilder. In langen, in sich ruhenden Einstellungen werden die inneren Konflikte der beiden Jungen nahezu ohne Worte gezeigt; die Bilder sprechen für sich. So muss Matteo erst die Inneneinrichtung seiner väterlichen Villa zerstören und eine Überdosis Schlaftabletten nehmen, um die emotionale Distanz zwischen seinem Vater und ihm abzubauen. Rosario hingegen findet erst zu sich, als er nach Kalabrien und zu seinem geliebten Meer zurückkehrt. Ein absolut sehenswertes Werk, das den Zuseher trotz seines melancholischen Charakters am Ende mit dem Lächeln entlässt.

Ich liebe das Rauschen des Meeres - Preferisco il rumore del mare. Italien/Frankreich 2000. Regie: Mimmo Calopresti. Mit Silvio Orlando, Michele Rosso, Paolo Cirio, Mimmo Calopresti. Verleih: Filmladen. 84 Min.

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