Love Sarah

"Love Sarah": In der Zuckerbäckerwelt

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Walter Gasperi über ein Feelgood-Movie mit Zuckerguss.

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Walter Gasperi über ein Feelgood-Movie mit Zuckerguss.

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Kurz vor Eröffnung ihrer eigenen Bäckerei im Londoner Stadtteil Notting Hill stirbt die Konditorin Sarah, doch ihre beste Freundin (Shelley Conn), ihre Tochter (Shannon Tarbet) und ihre Mutter (Celia Imrie) machen sich trotz persönlicher Differenzen und finanzieller Probleme daran, den Lebenstraum der Verstorbenen zu verwirklichen. Ein gelernter Konditor ist in Sarahs Ex-Freund und Sternekoch Matthew (Rupert Penry-Jones) schnell gefunden, doch damit stellen sich bald auch amouröse Verwicklungen ein. Zudem ist die Konkurrenz im angesagten Multikulti-Viertel groß, aber mit nationalen Köstlichkeiten der vielen hier lebenden Ethnien wie lettischen Kringeln oder japanischen Matcha Mille Crêpes werden attraktive Alternativen zu den allseits angebotenen Eclairs, Macarons und Erdbeer-Fraisiers gefunden. Eliza Schroeder präsentiert in ihrem Debüt „Love Sarah“ diese süßen Köstlichkeiten nicht nur so ausgiebig, dass einem das Wasser im Mund zusammenläuft, sondern erzählt auch rund und gefällig.

Gern schaut man den sympathischen und natürlich agierenden Schauspielern zu, aber so glatt und vorhersehbar fließt dieses Feelgood-Movie andererseits dahin, dass es wie eine der präsentierten Leckereien zwar den Gaumen verwöhnt, aber nicht sättigt. Jede Szene ist in warme Farben und aufgeräumte Bilder getaucht, eine flüssige Montage sorgt immer wieder für Raffung der Ereignisse, und alle Brüche und Probleme lösen sich in Windeseile auf. Nur kurz werden so am Beginn die wirtschaftlichen Schwierigkeiten angeschnitten, vorhersehbar ist, dass am Ende das private Glück der Protagonisten und der wirtschaftliche Erfolg der Konditorei, die nach der Verstorbenen den Namen „Love Sarah“ trägt, stehen werden. Nichts soll hier verunsichern oder das Wohlgefühl stören, sondern mit den Ingredienzien Backen und Liebe soll das Publikum beglückt und erfreut werden. Für 100 Minuten gelingt das durchaus, doch spätestens mit Film ende wird man aus dieser heilen Zuckergusswelt erwachen und erkennen, dass „Love Sarah“ doch nur sehr wenig oder nichts mit der Realität zu tun hat.

Der Autor ist freier Filmjournalist.

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