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„Mein fabelhaftes Verbrechen“: #MeToo als Screwball-Komödie

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Rebecca Marder und Nadia Tereszkiewicz spielen in François Ozons neuem Film.

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Rebecca Marder und Nadia Tereszkiewicz spielen in François Ozons neuem Film.

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François Ozon hat schon mit „8 Frauen“ (2002) und „Das Schmuckstück“ (2010) mit Erfolg Boulevardstücke verfilmt. Für „Mein fabelhaftes Verbrechen“ hat sich der Franzose nun Georges Berrs und Louis Verneuils 1934 entstandenes gleichnamiges Theaterstück vorgenommen, das schon 1939 unter dem Titel „Ein Mordsschwindel“ in den USA als Screwball-Komödie verfilmt wurde. Ozon knüpft einerseits an diese Kinotradition an, schließt seinen Film aber auch souverän mit der aktuellen #MeToo-Bewegung kurz.

Im Mittelpunkt steht eine erfolglose Schauspielerin (Nadia Tereszkiewicz), die des Mordes an einem Filmproduzenten angeklagt ist. Ihre ebenfalls kaum erfolgreiche Anwältin (Rebecca Marder) stellt im Prozess die Tat als Notwehr gegenüber dem übergriffigen Produzenten dar und erreicht so einen Freispruch. Das medial vielbeachtete Urteil bringt wiederum die berufliche Karriere sowohl der Schauspielerin als auch der Anwältin in Schwung, aber auch eine Neiderin stellt sich ein.

Verstaubt mag der Stoff sein, doch Ozon haucht ihm mit rasanter und vor Esprit sprühender Inszenierung und spitzzüngigen Dialogen Leben und Frische ein. Lustvoll spielt er mit dem Boulevardesken und kann dabei auf ein groß aufspielendes Ensemble vertrauen.

Im Rückgriff auf das klassische Kino erinnert diese funkelnde Komödie an die Filme von Ernst Lubitsch und ist mit der Abrechnung mit den Männern, die auf allen Ebenen Machtpositionen ausüben, und der sexuellen Übergriffigkeit im Filmgeschäft gleichzeitig auch auf der Höhe der Zeit

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