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„Mission: Impossible – Dead Reckoning Teil eins“: Tortur statt Torpedo

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Im Actionfilm von Regisseur Christopher McQuarrie jagt Tom Cruise eine aufmüpfige KI.

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Im Actionfilm von Regisseur Christopher McQuarrie jagt Tom Cruise eine aufmüpfige KI.

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Die neueste Folge des „Mission: Impossible“-Franchise ist fast drei Stunden lang und hat damit, was Kino wirklich leisten kann, wenig zu tun. Regisseur Christopher McQuarrie betreibt das seelenlose Weiterwurschteln der ewig gleichen Agenten-Action-Stereotype brav und studiokonform mit einem Pseudoanstrich der Modernität. Das heißt hier, auch Frauen werden verprügelt, freilich stets perfekt frisiert und geschminkt. Weitere beispielhafte Szenen: eine Besprechungsrunde in einem Hauptquartier, sechs Männer in Anzug stehen in einem Raum, während die Quotenfrau im Bleistiftrock und Stilettos auf einem Loungesessel liegt, ihre nackten Beine sind zu sehen. Jede/r sagt abwechselnd drei Runden lang je einen Satz, dann explodiert etwas. Doch nicht nur Figuren-, auch schnitttechnisch hat der Film die Eleganz eines endlosen Auffahrunfalls. Die „Stunt-Eier legende Wollmilchsau“ Tom Cruise alias Ethan Hunt jagt dieses Mal „Die Entität“, eine aufmüpfige Künstliche Intelligenz, die er unschädlich machen soll, bevor sie in falsche Hände gerät. Dazu muss er zwei Hälften eines Schlüssels finden, dann im zweiten Teil das dazugehörige „Loch“.

Der Begriff dead reckoning, also „Koppelung“ bzw. „die näherungsweise Ortsbestimmung eines bewegten Objekts“, bietet den Aufhänger für diverse Actionszenen. Allesamt zu lang, vor allem aber ohne jeglichen emotionalen Unterbau, geraten auch diese eher zur Tortur als zum Torpedo. Die Entkoppelung ist auf jeden Fall geglückt.

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