Deutschstunde - Tobias Moretti und Levi Eisenblätter in der Siegfried-Lenz-Verfilmung „Deutschstunde“ - © Constantin

Nur moralische Versager

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Mit aller gebotenen Langsamkeit der Romanvorlage setzt Regisseur Christian Schwochow nach einem Drehbuch seiner Mutter Heide den 50 Jahre alten Roman „Deutschstunde“ von Siegfried Lenz als bleiern schweren Film in Szene: Die Geschichte, die sich um den Jugendlichen Siggi Jepsen dreht, der in einer Jugendstrafanstalt für Schwererziehbare einsitzt und sich seine Lebensgeschichte von der Seele schreibt, prangert das moralische Versagen der Deutschen während der Zeit des NS-Regimes an. Siggis Vater Jens Ole Jepsen (Ulrich Noethen) ist als Polizist hoch droben in Norddeutschland damit beauftragt, seinem Freund, dem Maler Ludwig Nansen (Tobias Moretti), ein Berufsverbot aus Berlin zu überbringen und dieses auch zu überwachen. Dass das bald große Konflikte heraufbeschwört, liegt auf der Hand. Siggi soll dem Vater bei der Überwachung helfen. Der als entarteter Künstler geltende Nansen arbeitet dennoch ohne Unterlass weiter. Schwochow überlädt seine Verfilmung mit allzu viel Symbolik, die Schauspieler machen ihre
Arbeit jedoch sehr gut.

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