Wie viele Autoren, denen die Welt eines Tages zu eng wurde, hat sich auch Tad Wilhams eine eigene im Kopf erschaffen. Es ist das sagenhafte, my-thenumwobene Land Osten Ard zur Freude seiner wachsenden Leserschar mit einem Gewimmel an Gestalten bevölkert hat, die er durch schiere Endlosketten von Abenteuern jagt. Bei der eingeschworenen Fangemeinde haben seine Bücher längst Kultstatus erreicht; und zweifellos war seit Tolkiens Büchern und abgesehen vielleicht von Terry Prat-chetts irrwitzigen Phantastereien (,,Scheibenwelt”-Zyklus) kaum ähnlich wuchernd-wa-bernde Fantasy zu lesen.
Im amerikanischen Original erschien der Abschlußteil des „aufgeschwollenen Epos” (so Wilhams selbst) in einem Band, für die deutsche Fassung hat sich der Verlag für zwei Teillieferungen entschieden („Der Engelsturm” erscheint im kommenden Herbst), damit die Ziegelklötze nicht ganz so schwer sind. In der Fortsetzung stoßen wir wieder auf die Helden der früheren Bände Simon Schneelocke, die Prinzessin Miriamel und die Wölfin Quantaga. Der Fortgang der Saga erweist sich erneut als buntgemixter Cocktail labyrinthischer Expeditionen in die Welt der Magie und der Abenteuer. Fazit: eine prächtige Scharteke mit hoher Eskapis-mus-Quote.
