„Plötzlich aufs Land“: Hektischer Alltag mit Tieren
Im Erstlingsfilm von Julie Manoukian überschlagen sich die Ereignisse.
Im Erstlingsfilm von Julie Manoukian überschlagen sich die Ereignisse.
Dass der Beruf des Tierarztes täglich herausfordert, davon weiß dieser Erstlingsfilm zu berichten. Und trotz aller Strapazen verfällt man ihm leidenschaftlich. Davon kann auch die frisch graduierte Virologin Alexandra bald ein Lied singen, nachdem ihr Onkel sie aus der Stadt in die Provinz zurückgeholt hat. Der hektische Alltag spiegelt sich im Erzählfluss. Wenig Zeit zum Verschnaufen, kein Tag ohne Notfall, langweilig wird es nie.
Der Kollege und sein Team reagieren meist trocken. Vergnüglich, wie das wenig empathische Greenhorn mit den Tücken der neuen Arbeit fertig wird. Am Ende von „Plötzlich aufs Land“ überschlagen sich die Ereignisse, eine Prise Rührung soll Alexandras Entschlusskraft stärken, wodurch die Erzählung vordergründig, nicht durchgearbeitet wirkt. Auch ihr Leitgedanke muss nicht jedem gefallen. Wie der depressive Hund, dem die Einzelgängerin das Rudel zur Genesung verordnet, muss sie an etwas erinnert werden: Bleib in der Heimat, wo dich Gemeinschaft und Solidarität beleben.
Die Autorin ist freie Filmkritikerin.