Postpartale Erschöpfung

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Still und unbeabsichtigt haben Regisseur Jason Reitman und Drehbuchautorin Diablo Cody eine Trilogie der weiblichen Lebensstadien angefertigt. Zuerst war "Juno", die schwangere Teenagerin; dann die Frischgeschiedene aus "Young Adult", die ihrer Jugend nachlief. Nun, in "Tully", knickt die 40-jährige Marlo nach der Geburt des dritten Kinds ein. Als auch sie sich das eingestehen muss, nimmt sie endlich das Geschenk ihres Bruders an: eine Nacht-Nanny. Tully ist Mitte 20, weltgewandt und scheint nicht nur die Bedürfnisse des Babys zu kennen, sondern auch jene von Marlo. Für die ist es, als könne sie plötzlich wieder Farben sehen. Der Film führt diese Vertrautheit zwischen den beiden Frauen noch viel weiter, gönnt sich von Beginn weg einen Hauch von Heimsuchung. Und bringt die Themen von Elternschaft und postpartaler Erschöpfung so nahe wie möglich an die Realität heran, um dann nach schöpferisch spannenden Wege zu suchen, sie auszudrücken -ein ambitioniertes Konzept. Ganz wird ihm "Tully" jedoch nicht gerecht.

Tully USA 2018. Regie: Jason Reitman. Mit Charlize Theron. Thimfilm. 95 Min.

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