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Schwarz und weiß

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Oft bleiben heute von einem Theaterabend die Akteure oder die Inszenierung positiver in Erinnerung als Stück und Autor. Nicht so, wenn William Shakespeare auf dem Spielplan steht. Dem Genie aus Stratford-on-Avon können mitunter auch ansehnliche Schauspielerleistungen und Regieeinfälle nicht ganz gerecht werden, wie die Inszenierung von „Viel Lärm um nichts” am Wiener Volkstheater zeigt.

Die I landlung - zwei Intrigenspiele, um eine Liebe (zwischen Hero und Claudio) zu zerstören und eine andere (zwischen Beatrice und Benedict) zu fördern —, eingebettet in den Machtkampf zwischen dem Fürsten von Aragon und seinem Halbbruder, ist meisterhaft aufgebaut, die Figuren sind blendend charakterisiert, die Sprache genußvoll anzuhören.

Beverley Blankenships Inszenierung läßt wie zur Shakespearezeit die Akteure mehrere Rollen übernehmen und erzielt damit - die weiß gekleideten „Guten” sind zugleich ihre schwarz gewandeten Gegenspieler -starke Wirkung. Freilich um den Preis, daß diesem Schwarz-Weiß-Spiel in Elisabeth Neururers Ausstattung szenisch jene Buntheit fehlt, wie sie%chtem Leben eigen ist. Und dieses echte Leben vermißt man auch bisweilen in der Darstellung, wenn zu viel Klamauk geboten wird (Polizei und Wachen) oder wenn Kunstfiguren, nicht wirkliche Menschen auf die Bühne gestellt werden.

Im Durchschnitt wirken diesmal die Herren, allen voran Thomas Stol-zeti (Benedict/Conrad), Günter Franzmeier (Claudio/Borachio) und Peter Uray (Leonato), glaubwürdiger, während die Damen ihre Rollen sichtlich mehr spielen als leben.

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