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Szenen aus Hitlers Jugendzeit

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Robert Schneiders „Traum und Trauer des jungen H.“ versucht eine dramatische Aufarbeitung der Kindheits- und Jugendbiographie des Diktators.

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Robert Schneiders „Traum und Trauer des jungen H.“ versucht eine dramatische Aufarbeitung der Kindheits- und Jugendbiographie des Diktators.

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Warum war Adolf Hitler machtgierig, diktatorisch und blutrünstig? Eine Antwort auf diese Fragen versucht Robert Schneider mit seinem Drama „Traum und Trauer des jungen H.“, das als Gastspiel des Schauspiels Hannover in der Inszenierung von Jochen Fölster in Bregenz zu sehen war.

Elf Monologe, die sich an Tatsachenberichten orientieren, umreißen die Entwicklung des introvertierten, geschundenen und gestörten „Adi“ zum diktatorischen, rhetorisch begabten und antisemitischen Adolf Hitler.

Harald Baumgartner brilliert in der wandlungsreichen Rolle des Adi/Adolf Hitler: Als Zwölfjähriger, der von seinem Vater mißhandelt, seinen kindlichen Machtträumen nachhängt, als Zwanzigjähriger, der nach erfolglosem Versuch Architektur zu studieren, seine Karriere als Künstler sieht und als Dreißigjähriger, der seine perfektionierte Rhetorik mit Machtgier und Größenwahn gepaart in der Politik einsetzt.

Grundsätzlich scheint der Ansatz Schneiders gelungen, doch führen zwischen den Szenen eingefügte Choräle aus der Matthäus-Passion zu einigem Befremden. Die Passion Christi mit der „Passion“ dieses blutrünstigen Machthabers in Verbindung zu bringen, ist ein gewagtes und gefährliches Unterfangen, das auch als Blasphemie empfunden werden kann.

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