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"The Nest": Zerstörerische Gier in Horrorästhetik

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In "The Nest" von Sean Durkin erleben die Protagonisten den Zerfall ihrer Familie.

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In "The Nest" von Sean Durkin erleben die Protagonisten den Zerfall ihrer Familie.

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An Horrorfilme erinnert das abgelegene, alte englische Landhaus, das der Geschäftsmann Rory O’Hara (Jude Law) nach mehrjährigem Aufenthalt in den USA Mitte der 1980er Jahre für seine Familie kauft. Doch in Sean Durkins Mix aus Psychothriller und Drama bedrohen nicht Dämonen der Vergangenheit, sondern vielmehr Rorys Gier die vierköpfige Familie. In Zeiten der Deregulierung der Wirtschaft will auch er in der Oberschicht mitspielen und protzt mit einem Reichtum, über den er in Wirklichkeit gar nicht verfügt. Man speist in edelsten Lokalen, schickt die Kinder auf exklusive Privatschulen, doch Rechnungen bleiben unbezahlt.

Durkin entwickelt keine große dramatische Handlung, sondern konzentriert sich auf die Figuren. Unaufdringlich, aber präzise fängt er mit den eleganten Bildern von Kameramann Mátyás Erdély das gehobene Milieu ein und deckt mit genauem Blick und unterstützt von einem starken Ensemble auf, wie die Familie, in der sich zunehmend jeder in seine Welt zurückzieht, langsam zerbröckelt.

Der Autor ist freier Filmjournalist.

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