Agnès Jaoui und Jean-Pierre Bacri, einschlägiges Paar des französischen Arthausfilms haben sich als Drehbuchautoren und Schauspieler wieder zusammengetan, um unter Jaouis Regie in "Unter dem Regenbogen" das ewige Thema: wie finde ich den Mann fürs Leben (und vice versa) neu auf die Leinwand zu bringen.
Laura (Agathe Bonitzer), Tochter aus gutem Haus -der Herr Papa wird gerade in die Ehrenlegion aufgenommen -, glaubt in Sandro (Arthur Dupont), aufstrebender Jungkomponist, den Traumprinzen gefunden zu haben. Doch trotz bereits organisierter Verlobungsfeier kommt Musikagent Maxime (Benjamin Biolet) dazwischen, der die Gefühle von Laura und damit alle vorab getroffenen Entscheidungen über den Haufen wirft.
Die komplizierten Fäden werden von Marianne (Agnès Jaoui) zusammengehalten, der Tante von Laura und Nachbarin von Maxime: Die arbeitslose Schauspielerin hält sich mit Kindertheater über Wasser und muss sich mit der halbwüchsigen Tochter herumschlagen, die sich gerade auf einem katholischen Erweckungs-Trip befindet.
Und wenn der Tod am 14. März kommt
Außerdem will Marianne ihre Fahrängste überwinden und nimmt daher Stunden bei Fahrlehrer Pierre, dem leiblichen Vater von Sandro, der seinerseits Probleme hat: Eine Wahrsagerin hat ihm den 14. März als Todesdatum prophezeit -und der teuflische Tag rückt näher und näher, bis an ihm so allerlei aus dem Beziehungs-und Patchworks-Geflecht, in dem sich die Protagonisten suhlen, eskaliert.
Ein komplexes Kammerspiel, aber auch eine hinreißende Parabel über die Wirtlichkeiten und Unwirtlichkeiten der Liebe hält "Unter dem Regenbogen" bereit. Und ein wenig Ausflüge ins Märchen: Dornröschen will wachgeküsst werden -auch wenn sich das als gar nicht so einfach anlässt.
Unter dem Regenbogen (Au bout du conte) F 2013. Regie: Agnès Jaoui. Mit Agathe Bonitzer, Agnès Jaoui, Arthur Dupont, Jean-Pierre Bacri, Benjamin Biolay. Filmladen. 122 Min.
