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Will Tremper hat unter dem Pseudonym Petronius eine zweifelhafte Berühmtheit als Sensationsjournalist erreicht. Als Drehbuchautor („Narser Asphalt”) hat er sich beim Film bereits versucht. Mit „Flucht nach Berlin” feiert er aber sein Regiedebüt und stellt sich noch dazu als eigener Cutter vor. Soviel kann sich ungestraft nur ein Großer oder eben ein Anfänger aufhalsen. Bei einem Thema, das so von bitterer Aktualität brennt, wie die ständige Flucht geknechteter Ostdeutscher nach kann man „Annelie vom Berghof” gelten lassen. Annemarie Düringer und Heinrich Gretler sind die Hauptdarsteller dieser Schweizer Produktion.

Die englische Kriminalkomödie „D a s Spinngewebe” (nach Agatha Christie) unterscheidet sich höchst vorteilhaft von dem gleichfalls britischen Kriminalschund „Die blinde Spinne”.

Der japanische Beitrag „Krieg im

Weltenra um” mag bei bescheidenen Konsumenten technischer Utopien Gefallen finden, der Hollywoodfilm „Blut und Sporen” eventuell bei den Liebhabern harter Wildwester, die französisch-italienische Gemeinschaftsproduktion „Eine Frau erobert die Welt”, die Lebensgeschichte der spanischen Tänzerin Otero, wird ihr Publikum jedoch vorwiegend langweilen. Der amerikanische Reißer „Beeil dich zu leben” liegt um eine Stufe über dem englischen „B a n- ken, Bonzen und Banditen”.

Dieses reichliche Angebot wiegen die drei Reprisen der Woche bei weitem auf. Bei der grandiosen Interpretation Spencer Tracys in „Der alte Mann und das Meer” gedenkt man schmerzvoll Ernest Hemingways, bei Clouzots frühem und fast perfektem Kriminalfilm „Unter falschem Verdacht” des meisterhaften Charakterdarstellers Louis Jouvet. Fast unbeschwert amüsieren kann man sich bei der köstlichen englischen Gaunerkomödie „Gesetz und (Un)Ordnung” mit Michael Redgrave als charmantem Gentleman-Verbrecher.

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