„Viennalen“, von denen vor allem die erste im J-l Jahre, i960 künstlerisch außerordentlich erfolgreich verlaufen war, nahm der „Verband der österreichischen Filmjournalisten“ das Wagnis auf sich, das Programm der „Dritten Wiener Internationalen Filmfestwoche“ auf das heitere Genre einzuschränken. Da die Veranstaltung — wie schon die „Vien-nale“ des Vorjahrs — in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Wien durchgeführt wurde, war nicht nuT ihre finanzielle Sicherung gegeben, sondern auch nach außen hin ein offizieller Charakter betont.Das „Festival der
Wenn man beruflich mit dem Film zu tun hat, begegnet man “ heute auf Schritt und Tritt dem Wort Krise. Sie ist im deutschsprachigen Raum besonders eklatant und betrifft sowohl die Produktion wie auch die Auswertung. Beschränkte man seine Sicht allein auf dieses Gebiet, so wäre man oft versucht, einen Grabgesang für den Film anzustimmen. Obzwar heute amerikanische, französische und italienische Filme mehr denn je in unseren Kinos Erfolge zu verzeichnen haben, weiß man, daß auch aus dem Ausland nicht nur Heil kommt. Nun ist unser Kinoangebot noch kein absoluter Wertmesser für die
Will Tremper hat unter dem Pseudonym Petronius eine zweifelhafte Berühmtheit als Sensationsjournalist erreicht. Als Drehbuchautor („Narser Asphalt”) hat er sich beim Film bereits versucht. Mit „Flucht nach Berlin” feiert er aber sein Regiedebüt und stellt sich noch dazu als eigener Cutter vor. Soviel kann sich ungestraft nur ein Großer oder eben ein Anfänger aufhalsen. Bei einem Thema, das so von bitterer Aktualität brennt, wie die ständige Flucht geknechteter Ostdeutscher nach kann man „Annelie vom Berghof” gelten lassen. Annemarie Düringer und Heinrich Gretler sind die
Könnte dieser Bericht erfreulicher sein, so wäre man leicht versucht, anzunehmen, die Leitung des heurigen Filmfestivals von Cannes hätte glänzende Regie geführt und sich die Knalleffekte für den Anfang und das Ende ihrer Veranstaltung Vorbehalten. So neigt man aber fast zur Meinung, die Verantwortlichen seien sich nicht ganz bewußt gewesen, mit welch diabolischem Zündstoff sie ihr Festival aufluden.Im Falle des polnischen Beitrages „Mutter Johanna von den Engeln“, der den Reigen der 31 in Konkurrenz laufenden Langfilme eröffnete, könnte sie nur ihr rein auf liberale Ästhetik
ALLJÄHRLICH SCHLIESST VENEDIG den allzu üppig gewordenen Reigen von Filmfestivals in aller Welt ab. Obgleich die „Internationale Filmkunstschau“ am Lido in den letzten Jahren, nicht zuletzt auch durch die Konkurrenz von Cannes und Berlin, einiges an ihrem Prestige verloren hat, ist man geneigt, ihr in einer inoffiziellen Rangordnung noch immer den ersten Platz zuzuerkennen.Hiemit scheint die Aufgabe und Verantwortung in Venedig auch größer als anderswo. So ist es nicht verwunderlich, daß man hier in den Nachkriegsjahren — im Gegensatz zu Cannes und Berlin — einen ziemlichen
Ein halbes Jahr internationaler Vorreklame haben der österreichischen Premiere von Federico F e 11 i-n i s umstrittenem neuem Film „Das süße Leben“ einen kommerziell wahrscheinlich fruchtbaren Boden bereitet. Ob die Saat auch bei uns aufgehen wird, ist allerdings eine andere Frage. Aus kompetenten ausländischen Quellen wußten wir, daß wir es hier nicht mit dem Werk einer christlichen Erlösungsidee, als deren Gestalter wir Fellini in seinen Meisterwerken „La strada“, „11 Bidone“ und „Die Nächte der Cabiria“ so sehr schätze konnten, zu tun haben. Um so mehr richtete sich
In der abgelaufenen Premierenwoche dürften am ehesten Freunde durchschnittlicher Abenteuerkost verschiedener Gattungen auf ihre Rechnung gekommen sein. Am reichsten — und nicht am schlechtesten — ist hierbei der Kriminalfilm vertreten. Zum drittenmal innerhalb kurzer Zeit wartet die deutsche Produktion mit einer Edgar-Wallace-Verfilmung auf, und abermals mit-einigem Erfolg: unter der. R^gie des alten Routiniers Karl Anton geriet auch „D e r Rächer“ recht ord;'“.lich. Eine wesentlich prominentere Besetzung (Hildegard Knef, Van lohnson) hat der englische Streifen „Zehn Sekunden-
Nach dem nicht unergiebigen Filmangebot der letzten Woche folgt prompt die negative Reaktion. Kein Streifen kann sich diesmal über Durchschnittsmaß erheben und somit eine eingehendere Betrachtung rechtfertigen. - Das stärkste Kaliber, nicht nur wegen des reißerischen Titels, stellt „Zur Hölle mit Sydney“ dar. Als englischer Beitrag bei der Berlinale 1959 mußte er zwar unter „ferner liefen“ auf der Strecke bleiben, aber als spannende Kriminalunterhaltung mit einigem menschlichen Tiefgang und problematischen Ambitionen mag er angehen. Allerdings haben wir ein ähnliches Thema
Nachdem der mit viel Spannung erwartete deutsche Berlinale-Beitrag „Das Glas Wasser“ bei der Preisverteilung vollkommen leer ausgegangen und das Presseecho nicht gerade enthusiastisch war, mußte man der Wiener Premiere von Helmut Käut-ners neuestem Werk mit einiger Skepsis entgegensehen. Erfreut können wir aber nun feststellen, daß sein kabarettistisches Experiment mit der unverwüstlichen Komödie Eugene Scribes geglückt ist. Dje Geschichte lebt ja vor allem von den Glanzrollen der intriganten Gegenspieler Lord Bolingbroke und Herzogin von Marlborougb. (Vielleicht erinnern sich
Der östliche Wind, der derzeit über Wien weht, scheint auch manche Filme aus dem Raum jenseits des Eisernen Vorhangs zu uns getrieben zu haben. Immerhin hat der Filmfreund dadurch Gelegenheit zur Bekanntschaft mit Werken, die auf internationalen Filmfestivals der letzten Jahre Preise errangen und interessante Einblicke in verschiedene Strömungen und Ausdrucksformen des filmischen Schaffens im Ostblock gestatten.Am höchsten zu werten ist wohl der ostdeutschbulgarische Gemeinschaftsfilm „Stern e“, erst heuer in Cannes mit einem Sonderpreis ausgezeichnet. Der DEFA-Regisseur Konrad Wolf
Der Wiener Kinomarkt ist in den letzten drei Wochen um keinerlei Ereignisse, der Filmkunst bereichert worden.Amerika lieferte die. meisten und die relativ beachtlichsten Beiträge. An die Spitze darf, man- wohl ise— - G.ö-tit.in.“i.i-steiler, …eine---mit- klinischer -Schärfe-gezejchnetf, Studie vom Au tieg-ieįbęsj Provinzmädchens zur großen Hollywood-Diva. Hier wetterleuchtet es wieder durch den Dschungel von Hollywood, hier ergießen sich monologisierende Kaskaden von schrankenlosen seelischen Selbstenthüllungen über den Beschauer, der diese großartige Nervensäge entweder
Die IX. Internationalen Filmfestspiele Berlin, bekannt als Berlinale, beherrschten, vom 26 Juni bis 7. Juli das Bild und den Lebensrhythmus der Stadt. Weder die Wahl des neuen deutschen Bundespräsidenten noch sportliche Großveranstaltungen konnten das Interesse an dem größten Fest, das die von politischen Krisen umbrandeten Bewohner dieser Bastion der freien Welt jährlich feiern, beeinträchtigen.Um es gleich vorwegzunehmen: Das Festival hatte künstlerisch insgesamt gutes Mittelgewicht. Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, wurde die geistige wie formale Spannweite zwischen dem Gros der
Die abgelaufene Premierenwoche brachte ein durchschnittlich reichliches Angebot in die Wiener Kinos; eine recht bunte Mischung von Stoffen, wobei gestaltungsmäßig die Beiträge der heiteren Muse ein Uebergewicht zeigten.Der liebenswürdigste Film der Woche: „Das Geschenk des Maharadschas” ist ein kleiner, lebender Elefant, der einen armen Lehrer vor nicht geringe Probleme stellt. Neben dem drolligen Dickhäuter brilliert Vittorio de Sica in einer seiner besten Rollen. Sein Humor wird hier nicht nur aus schauspielerischer Virtuosität gespeist, sondern auch aus jener bezwingenden
AM VORTAG DER GROSSEN ENTSCHEIDUNGEN beherrscht eine große nervöse Ratlosigkeit den Lido von Venedig. Die wirklichen Filmfreunde, von denen nicht wenige dieses Festival als die letzte Bastion der aktuellen Filmkunst angesehen hatten, werden ebenso vergeblich wie verzweifelt nach einem würdigen Kandidaten für den ersten Preis (den „Goldenen Löwen von San Marco“) suchen und schließlich feststellen müssen, daß man sich wieder einmal auf eine unbefriedigende Kompromißlösung zusammengerauft hat.Bei allen relativen Maßstäben,' die man an Filmfestspiele auf Grund der. jeweiligen
DIE FEDER KNIRSCHT: enttäuscht, erbittert. Das erste Filmfestival des Jahres, die XI. Internationalen Filmfestspiele in Cannes, ist vorbei und hat eine Hoffnung mehr auf die Zukunft des Films begraben. Ueberschau? Gesamtkritik? Ach, der Geist wurde nicht eben strapaziert, die Kunst ging in den blaugrünen Rivierafluten baden.Außer dieser desolaten Gesamtbilanz lassen sich diesmal kaum irgendwelche resümierende Gesichtspunkte herausstellen, es sei denn: die penetrante Langeweile, die von vielen Filmen ausging. Diese Feststellung ist sicher nicht eine Ermüdungserscheinung nach zwei Wochen
Mit einer Beteiligung von 42 Nationen stellte heuer Berlin einen absoluten Rekord für Filmfestspiele auf. Doch wer meinen möchte, daß damit die Filmkunst der Welt in einem umfassenden Panorama gesammelt wurde, irrt gewaltig. Diese Zahl besagt vielmehr, daß sehr viele Länder — sogar Ghana als jüngstes Mitglied der Völkergemeinschaft — sich ohne wesentliche Rücksicht auf Qualität dabei präsentierten. Daneben muß man noch einkalkulieren, daß Berlin prinzipiell den Ländern hinter dem Eisernen Vorhang verschlossen bleibt. — Die erste Woche dieser „Internationalen Filmfestspiele
Die Filmfestspiele von Cannes konnten heuer bereits auf ihr erstes Dezennium zurückblicken. Man konnte dieses Jubiläum wohl in der Weise begehen, daß man eine Festivaljury mit großen Namen (u. a. die vier bedeutenden französischen Dichter Jean Cocteau, Marcel Pagnol, Andrė Maurois und Jules Romains) einberief, man konnte aber natürlich nicht das- Gesamtniveau des Festivals bestimmen. Denn dafür ist die Filmproduktion der 33 Länder verantwortlich, die ihre Spiel- und Kulturfilme heuer zum großen Weltpanorama an die Croisette sandten. Bei einem solchen Massenangebot wird sich immer die
Man muß die Aufopferung und Begeisterung bewundern, mit der Berlin nun schon zum sechsten Mal seine internationalen Filmfestspiele feiert. Zwei Wochen lang tun die Berliner ihr Bestes, um der ehemaligen Reichshauptstadt wieder den Glanz einer Weltmetropole zu geben. Sie nehmen alle an diesem kulturellen und gesellschaftlichen Großereignis teil; sie belagern .bis in die späten Nachtstunden die Festspielsentren am Kurfürstendamm und geben in der Publikumsabstimmung ihr bemerkenswertes Urteil ab. Doch diese Feststimmung erscheint dem ausländischen Besucher künstlich aufgepulvert, denn schon
Wenn die Katholische Filmkommission für Oesterreich seit ihrer Gründung im Oktober 1947 nun schon zum dritten Mal mit einer „Internationalen Festwoche des religiösen Films“ (19. bis 26. April 1953) vor die breite Oeffentlichkeit tritt, so hat sie damit wohl ihre Berechtigung und ernste, verantwortungsvolle Arbeit, die leider auch in katholischen Kreisen nicht immer die gebührende Unterstützung findet, unter Beweis gestellt. Der bedeutende ideelle und künstlerische Erfolg und die überaus starke Publikumsresonanz der religiösen Filmfestwochen in den Jahren 1949 und 1951 haben die