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„Vier Wände für Zwei“: Vom Geschäft zum Mitgefühl

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Obwohl sich Geschäftsfrau und Rentnerin näherkommen, bleibt das Spielfilmdebüt wendungsreich.

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Obwohl sich Geschäftsfrau und Rentnerin näherkommen, bleibt das Spielfilmdebüt wendungsreich.

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Bernabé Ricos Spielfilmdebüt „Vier Wände für Zwei“ setzt unvermittelt mit der Besichtigung einer geräumigen Wohnung im Zentrum Sevillas ein. Während der Immobilienmakler ununterbrochen redet, bleibt die 39-jährige Kundin Sara (Juana Acosta) ruhig und beschränkt sich darauf, alles genau anzuschauen. Ein Schnäppchen ist diese Wohnung zweifellos, bietet von der Terrasse auch einen großartigen Blick über die Hauptstadt Andalusiens. In Kauf nehmen muss man dafür freilich als kleine Unannehmlichkeit die bisherige Eigentümerin, die nach Verkauf das Wohnrecht behält. Offen redet der Makler aber darüber, dass die 74-jährige Lola (Kiti Mánver) wohl bald das Zeitliche segnen wird, raucht sie doch wie ein Schlot, trinkt Alkohol und hat auch schon zwei Bypässe. Lola ist aber nicht, wie der Makler glaubt, gerade am Spazieren, sondern wird nach Abgang von Makler und Kundin für eine erste Überraschung sorgen, der bald weitere folgen werden. Denn so vorhersehbar ist, dass sich die kühle Geschäftsfrau und die lebensfrohe Rentnerin bald näherkommen, so wendungsreich bleibt dieses Spielfilmdebüt, dem man die Herkunft von Juan Carlos Rubios erfolgreichem Theaterstück „100m²“ nicht ansieht. Ein Vergnügen ist es nämlich zu verfolgen, wie sich die blendend harmonierenden Hauptdarstellerinnen Juana Acosta und Kiti Mánver die Bälle zuspielen. Nach komödiantischem Beginn gewinnen dabei bald auch berührende Momente an Gewicht und existenzielle Lebensfragen werden angesprochen. Mit seinen Twists kann dieses smarte Feelgood-Movie dabei auch erschüttern und nachdrücklich die Ausgesetztheit und Zerbrechlichkeit des Lebens und damit auch die Kostbarkeit des Augenblicks bewusst machen.

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