Knives Out - © Foto: Constantin

Vor der eigenen Vergangenheit

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Heidi Strobel über den Film "Judy" von Rupert Goold.

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Heidi Strobel über den Film "Judy" von Rupert Goold.

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Garland weltberühmt. 1968 unternimmt sie, hochverschuldet und künstlerisch ausgelaugt, eine Konzertreise nach London. Sie will mit der Gage den nie erfüllten Traum eines Heims für sich und ihre Kinder verwirklichen. Gefühlvoll erzählt Rupert Goolds Biopic „Judy“ vom Ende einer Karriere, hält seine Protagonistin aber in den gefälligen Erzählmustern ihres Erfolgsmusicals von 1939 gefangen. Er deutet sie vor ihrer Vergangenheit, dem verinnerlichten Drill des MGM-Studios.

Während er Garlands Aufbruchstimmung meisterhaft durch ihre Hits transportiert, betonen die Rückblenden indes, dass ihre Hoffnungen vergebens sind. Renée Zellweger brilliert in der Rolle der Schauspielerin und Sängerin, die mit Ängsten und Abhängigkeiten zu kämpfen hat, interpretiert deren Lieder mit brüchiger, zugleich trotziger Stimme. Garlands Heimat bleibt die Bühne, ihre Familie findet sie bei ihrer homosexuellen Fangemeinde.

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