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Bescheidene „Carmen"

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Nichts gegen eine „Carmen" in deutscher Sprache, noch dazu in Walter Felsensteins klug gestraffter Dialogfassung. In der Wiener Volksoper ist das Ergebnis bescheiden. Hilflos radebrechend kämpfen sich die Sänger durch den deutschen Text. Noch peinlicher ist, daß sie auch den stimmlichen Anforderungen nur teilweise entsprechen. Graciela Arayas Carmen fehlt die mitreißende Persönlichkeit, Zwetan Michailow quält sich blaß durch den Don Jose, Peter Weber ist ein kraftloser Escamillo, Janus Mon-archa ein langweiliger Zuniga. Nur II-diko Baimondi gefällt mit ihrem leuchtenden Sopran als Micaela.

Guy Joostens Brüsseler Regiekonzept mit Johannes Leiackers grauem Bühnenbild trägt zum Eindruck einer sterilen Produktion ohne Spannung und Sinnlichkeit bei, am Pult kämpft Betrand de Billy gegen die* Schlampereien des Volksopernorchesters.

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