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Bittersüße Geschichte

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Jacques Offenbach kommt in der Volksoper mit einer eher selten gespielten „Opera bouffe” zu Aufführungsehren: In „La Perichole” machte der Komponist aus dem Leben einer peruanischen Straßensängerin eine bittersüße Liebesgeschichte für die Bouffes-Parisiens. 1868, drei Jahre vor dem Sturz Napoleons III., uraufgeführt, sind hier Regimekritik, Sarkasmus und böser Witz über die Gesellschaft spürbar.

Regisseur Franz Marijnen hat aber jeden Unterton vermieden. Er beschert harmlose Operette mit Hunde-Akrobatik, gemütlichen Wirtshausund Kerker-Idyllen.

Sein Ausstatter Martin Kraemer baute ihm eine schöne Bühne, auf der die Hofgesellschaft des Vizekönigs auf Wolken schwebt. Und „ausrutscht”!

Bertrand de Billy am Pult überzeugt als Boutinier: Mehr Verve hätte gutgetan. Wicus Slabbert als König mit rotem Haar ist weder stimmlich ideal noch überzeugt er als Figur. Angelika Kirchschlager ist eine hübsche, perfekt singende Perichole, die'Liebesbeute des Königs: Ihr fehlt das Unkonventionelle der Straßensängerin. Alexandra Badeas Piquillo als Opfer der königlichen Liebessucht überrascht mit noblem Geigenspiel. Aber sonst?

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