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Eine Lady aus USA

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Am Vorabend der Wiener Festwochen brachte das Raimund-Theater die 1928 entstandene Operette „Die Herzogin von Chikago“ von Emerich Kaiman in neuem Gewände. Sie zählt nicht zu den starken Operetten Kälmäns«

Text, Handlung und nicht zuletzt die Musik sind dünner als in seinen anderen Kompositionen. Daher meinte man wohl, am meisten hinzutun zu können und tat es. Es gab neue Liedertexte von Rainer Wallraf, die man leider durch das wohl sehr schwungvoll, aber vielfach zu laut spielende Orchester kaum verstand; es gab eine musikalische Neufassung von Charly Schneider, eine Neubearbeitung (und Inszenierung) von Fritz Fischer, und eine überlastende Choreographie von Rein Este. Gleich mit einem Twist begann es — und hörte kaum auf. Darüber hinaus wurde allerhand Gutes geboten: Rudolf Bibl als musikalischer Leiter hielt straffe und rhytmisch exakte Tempi, die Kostüme von Gerdago Tiatten Einfälle und ebenso die Bühnenbilder von Ferry Windberger. Von den Darstellern hatte Inge Karsten die beste Stimme, Jean Krämer das beste Spiel. Der starke Beifall läßt hoffen, daß der Aufwand nicht umsonst war und die neue „Lady aus USA“ (dies der Untertitel) lange in Gumpendorf bleibt.

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