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Eintönig, trotz Stars

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Mit „Jerusalem" aus dem Jahr 1847 wurde der Zyklus mit frühen Verdi-Opern fortgesetzt. Regisseur Robert Carsen und Ausstatter Michael hev\-ne stellten die Intrige rund um Gaston, Vicomte de Bearn, seine Liebe zu Helene und sein Kreuzfahrerschicksal im Heiligen Land in ein Einheitsbühnenbild. Egal ob es sich um Toulouse oder Jerusalem handelt, die Protagonisten sind in Scheinwerfer-Bäder getaucht und frönen ihren (Opern-)Po-sen.

An der eintönigen Stimmung hatten aber auch die Sänger Mitschuld: Jose Carreras war stimmlich nicht in Hochform, es fehlten ihm Attacke und Ausstrahlung. Eine Nummer zu klein für die Rolle der Helene ist Eliane Co-elho. Der mit Abstand Beste ist Samuel Ramey als Boger, stimmlich präsent und voll packendem Ausdruck. Zubin Mehta dirigiert den französischen Verdi mit italienischem Pathos. Breite Tempi und derber Zugriff lassen feine Details untergehen. Dramatik wird am ehesten bei den Pilgerscharen spürbar, der Wiener Staatsopernchor war in Höchstform.

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