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Hitlers Lanz

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Das Buch „Der Mann, der Hitler die Ideen gab” von Wilfried Daim war längst Geheimtip, nur noch in Bibliotheken zu haben, doch hatte sich die Botschaft herumgesprochen: Zu jenen, die den jungen Hitler beeinflußten, zählte auch ein obskurer Typ, der sich, wenn auch keineswegs adeliger Abkunft, Jörg Lanz von Liebenfels nannte. Ein ehemaliger Zisterzienser aus Heiligenkreuz, der seinen eigenen Orden gründete.

Dieses Buch liegt nun in einer Überarbeitung des Autors wieder vor. Zum richtigen Zeitpunkt. Nicht nur die Rohrbomben sind ein überwunden geglaubter Rückgriff auf alte Methoden (sie erinnern an die von Nazis vor 1938 in die Luft gesprengten Telefonautomaten oder an das Bombenattentat gegen den Meidlinger jüdischen Juwelier Futterweit). Auch auf die dumpfen Mystizismen der NS-Frühzeit wird wieder zurückgegriffen.

Daims Buch hilft, die Warnklingeln schrillen zu lassen, wenn sich, zum Beispiel, harmlose Zeitgenossen plötzlich für die Thüle-Gesellschaft interessieren. Das Amalgam aus teutschtümelnder Mystik und Gewaltbereitschaft ist wieder virulent.

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