Vor wenigen Monaten starb der geheimnisvolle Francois Genoud. Fast gleichzeitig erschien Karl Laskes Buch über den Mann, der nach dem Krieg die Urheberrechte an den Werken diverser Nazigrößen an sich brachte und peinlich darüber wachte, daß, zum Beispiel, in der Ausgabe der Goebbels-Tagebücher kein allzu unfreundliches Wort über Goebbels zu finden war. Genoud hielt die Ehre der Nazis hoch. Er wollte auch die Rechte an Hitlers Werken erwerben, doch an dessen Erben, den Nachkommen der legendären Hitler-Nichte Geli Raubal, biß er sich die Zähne aus: Sie traten ihre Rechte an einen
Verband der NS-Opfer ab. Wie der Bankier Genoud zu seinem vielen Geld kam, wie er den Terrorismus gefördert haben soll und die Verteidigung von Adolf Eichmann und Klaus Barbie finanzierte, und vieles mehr über die weltweiten Nazi-Connec-tions der Nachkriegszeit und von heute, steht bei Karl Laske, einem Journalisten der Pariser Zeitung „La Liberation".
EIN LEBEN ZWISCHEN HITLER UND CARLOS: FRANCOIS GENOUD
Von Karl Laske
Lirwnat Verlag, Zürich 1996 356*Seiten, Pb, öS285,-