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Jahrhundertwende- Wien

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Das Jüdische Museum der Stadt Wien zeigt bis 30. Juli „Emil Mayer-Wiener Typen. Fotografien aus dem Leben der Stadt um 1900”. Emil Mayer zählt zu den Wegbereitern der modernen Fotografie in Österreich. Er brach mit der bis dahin üblichen Tradition des Fotografierens im Atelier und ging auf die Straßen Wiens.

Als einer der ersten nützte Mayer die neuen kleinen Kameras, mit denen Menschen unbemerkt fotografiert werden konnten. Mayers Art des fotografischen Sehens wurde erst Jahre später als sogenannte „Life-Fotografie” zu e;nem weltweiten Begriff.

Mayers Momentaufnahmen des Wiens der Jahrhundertwende geben

Details aus dem Leben unserer Urgroßeltern und Großeltern wieder. Man begegnet etwa einem entzückenden kleinen Mädchen bei „Das Kasperltheater beginnt”, bekommt „Gemüsefrauen am Neuen Markt” zu sehen und kann ein Pärchen „auf einer Parkbank in der Praterhauptal-lee” beobachten.

Präsentiert werden insgesamt hundertzwanzig Fotografien, sowie vierzig sogenannte Bromöldrucke, die Mayer besonders am Herzen lagen. (Diese heute kaum. noch bekannte Drucktechnik verleiht der fotografischen Vorlage die weiche Aura einer Kunstgrafik.).

Mayer, der sich gemeinsam mit seiner Frau wenige Wochen nach dem Anschluß an Hitler-Deutschland im Jahre 1938 das Leben nahm, wird so der Vergessenheit entrissen.

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