Heimat und Fremde skizziert Jan Schütte in seinem jüngsten filmischen Werk „Auf Wiedersehen Amerika”. Isaak Aufrichtig (Otto Tausig), sein Freund Moshe Lustgarten (Jakov Bodo) und dessen Frau Genovefa (Zofia Merle) sehnen sich nach Heimat, die sie jedoch nicht wirklich finden können. Eine ernsthafte und liebenswürdige Komödie, die durch ein authentisches Sprachengemisch aus Englisch, Polnisch, Deutsch und Jiddisch besticht.
In New York, wo sie seit 30 Jahren leben, beginnt eine neue Reise. Genovefa ist erfüllt von dem Traum, ihre polnische Heimat wiederzusehen. Nach etlichen Komplikationen, die die drei Suchenden auch nach Deutschland führen - wo sie bei der Weihnachtsfeier in einem Obdachlosenheim der imposanten Persönlichkeit Ziffer (George Tabori) begegnen -, erlebt Genofeva die Heimat als Enttäuschung. „Jetzt ist alles anders”, meint sie melancholisch. Trotzdem gibt der Schluß einen positiven Akzent. Isaak kehrt frisch verliebt mit Zofia Steinmann (Christa Berndl) nach Amerika zurück, das Ehepaar Lustgarten bleibt -auch wieder verliebt - in Polen. (Filmcasino, Margaretenstraße 78)
