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Konzept trägt Früchte

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Erstaunlich, welche Farbenvielfalt Donald Runnicles dem oft sehr überlasteten Orchester entlockt und wie er die Musiker gerade bei einem so extrem schwierigen Werk perfekt zusammenschweißt.,,.. . keusch scheint ihr Wesen, voll Sanftmut und Zartheit. Unmöglich wohnt der Teufel in dieser Hülle”: Ritter Ruprechts getäuschtes Ego verfängt sich im Lauf des bösen Spiels trotz Warnung vor Magie und Aberglaube in gefährliche Abhängigkeit und satanische Netze. Renata zieht ihn mit magischer Kraft ins Ungewisse, in Abgründe der Seele.

Prokofjews sinnlich aufregende, bedrohliche Musik des „Feurigen Engels” (nach dem Roman von Va-lerij Brjussow) bleibt in Christine Mielitz' Inszenierung freilich in antiquierter Ostblock-Theatermode (Bühne Gottfried Pilz) stecken. Magischer Zauber ist da selten spürbar.

Die Aufgabe zu faszinieren hatten die Sänger: Anja Siljas Renata erfüllt bis zur Selbstaufgabe die Ansprüche der extremen Rolle. Wicus Slabberts Ruprecht imponiert als gespaltenes Wesen, Peter Wimberger (Inquisitor), Kurt Schreibmayer (Mephisto als teuflischer Transvestit) und Ja-nusz Monarcha (Faust) überzeugen als skurrile Gestalten.

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