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Liebevoll bis grotesk

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Eine skurrile Variation des Pygmalion-Stoffs bringt Niki Lists neuer Film „Der Schatten des Schreibers”. Nicht eine Statue - die wird im Verlauf des Films nur in eine Juwelierauslage geworfen - erwacht zum Leben, sondern eine Bo-manfigur. Der österreichische Pygmalion ist Robert David (Hans Werner Meyer), dem nach Fertigstellung seines Romans „Der Schatten des Schreibers” seine literarische Schöpfung Sarah (Gudrun Tieisch) tatsächlich begegnet. Doch die real gewordene Traumfrau entspricht nicht ihrer Vorlage, da die Haushälterin Charlotte (Silvia Fenz) im Geheimen als Hobbyautorin agiert und die chauvinistischen Männerträume durchkreuzt.

Das Ende, dem die beiden mittlerweile Liebenden zustreben, verheißt laut Roman Tragisches. Daher zerschlägt Sarah mit bereits genannter Statue die Auslage eines Juweliers, wird festgenommen und unterbricht somit den Lauf der Dinge. Robert könnte das Ende seines Werks umschreiben und dem tragischen Schicksal entrinnen. Das „moderne Märchen” bietet neben der ulkigen Handlung liebevolle Details bis hin zu schier grotesken Szenerien (derzeit in den Kinos).

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