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Meßstofele als Dämon

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Eine Premiere, auf die Opern -freunde seit vielen Jahren warteten: Riccardo Muti führt an der Mailänder Scala die Faust-Oper „Mefistofele” von Arrigo Boito (1842 bis 1918) auf. Die spektakuläre Produktion übersiedelt 1997 aber auch an die Wiener Staatsoper - als Erstaufführung!

Mutis temperamentvoll-leidenschaftliche Deutung des 1868/74 entstandenen vieraktigen Werks hatte entscheidenden Anteil an diesem Publikumserfolg: Eine Aufführung voll Bravour und üppigem Schönklang. Und Muti fordert Samuel Ramey, der hier das Erbe eines Cesare Siepi und Nikolai Ghiaurov antritt und einen fulminanten Mefistofele voll Stolz, Dämonie und Sar-kasmus singt. Solide, aber stimmlich nicht ganz ebenbürtig seine Partner: Michele Crider als Margarethe und Vincenzo La Scola als Faust.

Auf düstere Üppigkeit setzt PierAlli in Regie und Ausstattung. Boito rückte die Auseinandersetzung Gottes mit dem Teufel, die Auferstehung Margarethes in der klassischen Walpurgisnacht und das Sterben Fausts in den Mittelpunkt der Oper; PierAlli beschwört diese Bilder in einem mystischen Welttheater voll geistreicher Anspielungen.

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