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Meyers Nestroy

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Mit einer publikumsfreundlichen Produktion eröffnet das Grazer Schauspiel die Saison: in der Regie Robert Meyers hat Nestroys „Höllenangst” das Zeug zum Kassenschlager. Vor zwei Jahren hatte er die Posse vom Teufelssüchtigen im Sommertheater Reichenau inszeniert. Nun profitiert Graz. Es ist eine ziemlich genaue Kopie jener von Reichenau, sieht man von der spartanisch nüchternen, aber sehr praktikablen Rüh-nengestaltung (Wolfgang Oppitz) ab. Das ist jedoch kein Nachteil: die Inszenierung ist radikal darstellerzentriert. Der junge Norman Hacker reicht als Wendelin an Meyers vis mi-mica heran, ohne -Imitat zu sein. (Doch sein „proletariatsbeflissener”, fast schon masochistischer Rebell gerät gegen Schluß immer mehr ins Kasperlhafte.) Mit hochkarätigen Darsteller-Potenzen wie Franz Friedrich als versoffener Vater Pfrim muß Meyers Konzept aufgehen, nämlich: die verworrene Fabel durch flott gesetzte Akzente zu verdeutlichen, ohne lange im weltanschaulichen und sozialen Bereich zu gründein.

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