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Pompöse Klänge

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Schönbergs Utopie von der Vorherrschaft seiner Kompositionsmethode über die nächsten hundert Jahre hat sich zwar nicht erfüllt, wieviel er jedoch seinen Schülern an kompositorischem Handwerkszeug mitgegeben hat, läßt das Festival „Hörgänge” im Wiener Konzerthaus sein Publikum erleben. Das ORF-Symphonieorchester spielte unter einem wenn auch eleganten, doch distanziert und wenig begeisterten Friedrich Cerha ein publikumswirksames Programm: „Die Heimkehr des Odysseus” von Nikos Skalkottas und „Die Opferung des Gefangenen” von Egon Wellesz. Skalkottas war der einzige griechische Schönberg-Schüler, in seiner Symphonie in einem Satz aus 1942 verwebt sich die 12-Ton-Methode mit griechischer Folklore, tänzerisch vielmals wiederholten Melodiefloskeln und einer üppigen Klangvielfalt. Wellesz' „Opferung des Gefangenen” aus dem Jahr 1926 ist monumentale, in allen Klangfarben leuchtende Musik, plastisch effektvoll, spannend.Die Musik verlangt geradezu nach Ausstattung und Dramatisierung.

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