7095687-1994_44_20.jpg
Digital In Arbeit

Rüttelt nicht auf

Werbung
Werbung
Werbung

Die Wiener Kammeroper bescherte in einer Koproduktion mit Staatsund Volksoper eine österreichische Erstaufführung: Morris Moshe Cotels zweiaktige Oper „Dreyfus“ verknüpft das Schicksal zweier Figuren der Weltgeschichte, Alfred Dreyfus und Theodor Herzl, zum Opemsujet. Morris Moshe Cotel und seinem Librettisten Mordecai Newman rütteln mit dem 1985 in New York uraufge-führten Werk aber kaum wirklich auf. Mit viel Emst und detailreich, aber undramatisch und bieder versuchen die beiden Amerikaner, den Figuren in „Dreyfus“ eine Botschaft zu geben. Die aber berührt nur wenig. Angela Zabrsa (Regie) und Mimi Zuzanek (Bühnenbild) bleiben ebenso Gefangene des Stücks wie der Großteil des Sängerteams. Nur Rainer Zaun als Hauptmann Alfred Dreyfus, stimmlich wie menschlich überzeugend, konnte sich als Charakter durchsetzen. Die Flut der kolportierten Fakten und Ereignisse im musikalisch banalen Gewand (Dirigent Morris Moshe Cotel) hemmen das Aufkommen einer Atmosphäre der Spannung, ja Mahnung. Eine vergebene Chance.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung